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Franz Huemer: Vom sinvollen Zufall: Zur Ausstellung im Kunstmseum des Kantons Thurgau, Kartause Ittingen, 2010

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Bibliografische Details

Bindung:Gebundene Ausgabe Sprache:de Seitenanzahl:240 Dimensionen:17,5 cm | 2 cm | 24 cm Autor: Markus Landert, Kartause Ittingen Kunstmuseum d. Kantons Thurgau, Dorothee Messmer Veröffentlichungs Datum:2010-06-01
Zustand: + 1 DVD (nicht geprüft), Papier-Einband bestossen, berieben und an einer Stelle eingerissen, DVD nicht geprüft, sonst sehr gutes Ex.

Beschreibung

Der Vorarlberger Künstler Franz Huemer ist in Österreich als Wurzelschnitzer, als Eigenbrötler und Sonderling bekannt. Dahinter verbirgt sich jedoch ein Mensch, der abseits der etablierten Kunstszene ein unerschöpiches Universum im Grenzbereich zwischen Kunst und Leben
geschaffen hat. 1924 in Altenstadt bei Feldkirch geboren und in einfachen Verhältnissen aufge- wachsen, gelangte Huemer nach dem Krieg in französische Kriegsgefangenschaft, wo er schwer erkrankte und eine
Persönlichkeitsspaltung mit religiösen Wahnvorstellungen und Visionen durchlebte. Später entwickelte er eine Methode, um sich willentlich in den Zustand der Ekstase zu versetzen und mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen. Seither sieht Franz Huemer in Dingen aus der Natur, in Wurzeln, Mauerstücken oder in der Landschaft verborgene Zeichen, Indizien einer anderen Welt, die unter der Oberfläche der sichtbaren Wirklichkeit versteckt sind. Diese Formen entdeckt er in erster Linie in Wurzeln, die er mit nach Hause nimmt. Dort entschlüsselt er sie und macht die neuen Bilder sichtbar, indem er das, was er zu erkennen glaubt, wenn nötig mit dem Messer minutiös herausarbeitet und mit feinen Pinselstrichen betont. So entstehen wundersame
Skulpturen, mit mystischen Figuren be- seelte Felder, die den Künstler zu neuen Erkenntnissen führen. Der Künstler Ernst Fuchs entdeckte in Huemer einen gleichgesinnten Künstler und war von dessen Schaffen beeindruckt. Durch die Ausstellung im Deuringschlössle wurde dann der Bregenzer Schriftsteller Kurt Bracharz auf Franz Huemer aufmerksam. Er schrieb eine Reportage für den Österreichischen Rundfunk (ORF) und regte 1996 Leo Haffner an, den 25-minütigen Dokumentarfilm 'Wurzelkönig und Surrealist Franz Huemer' zu drehen, der in der ORF-Sendung 'Österreich-Bild am Sonntag' ausgestrahlt wurde. Harald Szeemann sah Huemers Werke erstmals 1981 in der Galerie von Hedwig Ropele. 1991 nahm der bekannte
Ausstellungsmacher Huemer in seine legendäre Schau 'Visionäre Schweiz' auf. 1996 kuratierte Szeemann die Ausstellung 'Austria im Rosennetz' im MAK, Museum für angewandte Kunst in Wien, wo Huemer wiederum mit Werken vertreten war. 1997 wurde die Ausstellung unter dem Titel 'Wunderkammer Österreich' auch im Kunsthaus Zürich gezeigt.

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Markus Landert, Kartause Ittingen Kunstmuseum d. Kantons Thurgau, Dorothee Messmer

Franz Huemer: Vom sinvollen Zufall: Zur Ausstellung im Kunstmseum des Kantons Thurgau, Kartause Ittingen, 2010

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Der Vorarlberger Künstler Franz Huemer ist in Österreich als Wurzelschnitzer, als Eigenbrötler und Sonderling bekannt. Dahinter verbirgt sich jedoch ein Mensch, der abseits der etablierten Kunstszene ein unerschöpiches Universum im Grenzbereich zwischen Kunst und Leben
geschaffen hat. 1924 in Altenstadt bei Feldkirch geboren und in einfachen Verhältnissen aufge- wachsen, gelangte Huemer nach dem Krieg in französische Kriegsgefangenschaft, wo er schwer erkrankte und eine
Persönlichkeitsspaltung mit religiösen Wahnvorstellungen und Visionen durchlebte. Später entwickelte er eine Methode, um sich willentlich in den Zustand der Ekstase zu versetzen und mit dem Jenseits Kontakt aufzunehmen. Seither sieht Franz Huemer in Dingen aus der Natur, in Wurzeln, Mauerstücken oder in der Landschaft verborgene Zeichen, Indizien einer anderen Welt, die unter der Oberfläche der sichtbaren Wirklichkeit versteckt sind. Diese Formen entdeckt er in erster Linie in Wurzeln, die er mit nach Hause nimmt. Dort entschlüsselt er sie und macht die neuen Bilder sichtbar, indem er das, was er zu erkennen glaubt, wenn nötig mit dem Messer minutiös herausarbeitet und mit feinen Pinselstrichen betont. So entstehen wundersame
Skulpturen, mit mystischen Figuren be- seelte Felder, die den Künstler zu neuen Erkenntnissen führen. Der Künstler Ernst Fuchs entdeckte in Huemer einen gleichgesinnten Künstler und war von dessen Schaffen beeindruckt. Durch die Ausstellung im Deuringschlössle wurde dann der Bregenzer Schriftsteller Kurt Bracharz auf Franz Huemer aufmerksam. Er schrieb eine Reportage für den Österreichischen Rundfunk (ORF) und regte 1996 Leo Haffner an, den 25-minütigen Dokumentarfilm 'Wurzelkönig und Surrealist Franz Huemer' zu drehen, der in der ORF-Sendung 'Österreich-Bild am Sonntag' ausgestrahlt wurde. Harald Szeemann sah Huemers Werke erstmals 1981 in der Galerie von Hedwig Ropele. 1991 nahm der bekannte
Ausstellungsmacher Huemer in seine legendäre Schau 'Visionäre Schweiz' auf. 1996 kuratierte Szeemann die Ausstellung 'Austria im Rosennetz' im MAK, Museum für angewandte Kunst in Wien, wo Huemer wiederum mit Werken vertreten war. 1997 wurde die Ausstellung unter dem Titel 'Wunderkammer Österreich' auch im Kunsthaus Zürich gezeigt.

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